Frank Plasberg, Moderator der ARD-Sendung „hart aber fair“

Wie haben Sie Shangilia persönlich erlebt?

Ich war 2019 nach vier Jahren zum zweiten Mal in Shangilia. Diesmal habe ich eine Woche lang mit meiner Familie in Shangilia gewohnt, und so habe ich das Leben in Shangilia hautnah miterlebt. Es ist eine Sache, ein Gebäude, ein Heim zu bauen, aber dieses dann anschließend auch mit Leben zu füllen, ist ein weiterer entscheidender Schritt. Dieses Projekt wurde in den vergangenen Jahren nicht mit schulischen Inhalten gefüllt, sondern auch mit Menschlichkeit, mit Herzenswärme. Dies zu sehen, war wunderbar. Die Kinder sind diszipliniert und dabei nicht verdruckst. Sie lernen sehr engagiert, aber sobald sie frei haben, toben sie herum, spielen Fußball auf dem eigenen Platz oder der Skaterbahn. Besonders beeindruckt hat mich auch, wie ökologisch nachhaltig Shangilia geworden ist: Eine Solaranlage, eine Grauwasseraufbereitung und ein Permakulturgarten, der ohne Pestizide auskommt – das ist das I-Tüpfelchen auf diesem außergewöhnliche Projekt.

Warum unterstützen Sie Shangilia?

Für mich ist Shangilia Deutschland ein ganz besonderes Projekt, weil alle ehrenamtlich arbeiten. Das bedeutet, dass alle Spenden an diesen Verein fast zu 100 % im kenianischen Projekt ankommen. Ich habe so die Möglichkeit, direkte, schnelle Hilfe zu leisten, die nicht durch lange bürokratische Wege verlangsamt wird. Unsere Zusammenarbeit ist persönlich und unkompliziert. Die Wege sind kurz. Mich beeindruckt, wie die Mitglieder dieses Vereins pragmatische, schnelle Hilfe leisten.

 

Was ist das Herausragende an diesem Projekt?

Das Straßenkinderheim in Nairobi wurde von einer Kenianerin gegründet und wird noch heute ausschließlich von Kenianern geführt. Es ist also eine Hilfe von Kenianern für Kenianer, unterstützt und gefördert durch Shangilia Deutschland. Die Kinder in diesem Heim bekommen nicht nur Unterkunft, Verpflegung und eine Schulausbildung. Durch das Erlernen von Akrobatik, Tanz und Musik gewinnen viele eine große Protion Selbstbewußtsein zurück, das sie bei ihrem Leben auf der Straße oft verloren haben. Sie präsentieren ihre Bühnenshow zum Beispiel in Hotels oder bei Veranstaltungen in Kenia oder vor Besuchern in Shangilia. Sie zeigen so, dass auch sie als ehemalige Straßenkinder etwas können und etwas wert sind.