Abschied 2.0
Der Kalender zeigt mittlerweile den 29.09. an und mich überkommt eine große Traurigkeit, heute Abend den Flieger zurück nach Frankfurt zu nehmen. Ich war doch vor ein paar Tagen erst angereist – zumindest gefühlt!
Die Zeit war mal wieder wunderbar und natürlich viel zu kurz. Aber das hätte ich nach weiteren 3 Monaten wahrscheinlich auch gesagt. Es war eine Zeit voller neuer Erkenntnisse, intensiven Momenten mit den Kindern und interessanten Gesprächen mit den Lehrern und anderen Staff- Mitgliedern. Wir haben gemeinsam gelacht und geweint und es gab auch Momente, in denen mal ein klares Wort gesprochen werden musste. Genauso gab es aber auch Momente der herzlichen Umarmungen und der Verbundenheit.
Während des Abschieds, der mit Pfannkuchen und Schokosauce für alle „gefeiert“ wird, findet John, der Koch, noch ein paar liebevolle Worte für mich. Die Kinder singen und klatschen und bedanken sich für unsere gemeinsame Zeit. Ich bin ziemlich gerührt und halte mich mangels emotionaler Klarheit bei meiner Abschiedsrede eher kurz. Kurz vor der Abreise bekomme ich außerdem noch zahlreiche Geschenke – Bilder, Briefe, Ketten, eine Murmel, sogar ein Polaroid- Foto von Laizer, damit ich ihn auch ja nicht vergesse. Wenn er nur wüsste, dass es gar nicht möglich ist, eines dieser Kinder hier zuhause zu vergessen!
Nun trage ich die kleinen Schätze in meiner Hosentasche mit mir herum und hole sie immer mal wieder hervor. Dann muss ich wohl immer ganz beseelt dreinschauen, zumindest wird mir das öfters Mal gesagt. Ich freue mich schon auf das nächste Mal, denn mein letzter Abschied wird das definitiv nicht gewesen sein. Und wie sagt man so schön? Wenn man sich nicht verabschiedet, kann man sich auch nicht wiedersehen.
Nicht immer ist es einfach, ein so großes Projekt zu managen und es erfordert an vielen Stellen sicherlich eine Menge Arbeit, Geduld und Ausdauer. Das ist mir nun noch viel mehr bewusst, als es vor zwei Jahren der Fall war. Aber es lohnt sich. Und wenn man einen Moment innehält und in die glücklichen und lebendigen Kindergesichter schaut, wird einem das nur allzu schnell bewusst. Für sie macht Shangilia einen riesigen, großartig positiven Unterschied in ihrem Leben. Also: Danke Shangilia und damit danke an alle, die (sowohl in Kenia als auch in Deutschland) mit vollem Einsatz und ganzem Herzen so tatkräftig in diesem Projekt mitwirken. Und danke dafür, ein Teil der Shangilia-Familie sein zu dürfen!