Fine

26 Dezember 2019

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26 Dezember 2019

Blogeintrag Neue Verhältnisse (Part 2)

26 Dezember 2019

Neue Verhältnisse (Part 2)

Zu fünft und vor allem mit zwei erfahrenen Volontär*innen ergaben sich für uns mehr Möglichkeiten, in vielerlei Hinsicht. Zum Beispiel widmeten wir uns auf Anikas Initiative hin an einem Nachmittag im Anschluss an die Spiele zur Mathe-Förderung der Bücherei und sortierten die völlig durcheinandergebrachten Gesellschaftsspiele neu und aus.

Auch gelang es uns zusammen, einen von unseren jetzigen Aufgaben inspirierten Wochenplan für zukünftige Volontär*innen zu entwerfen. Der Plan bezieht sich auf die Schulzeit und wir haben versucht, ihn so allgemeingültig wie möglich zu halten, damit er für alle Neuankömmlinge in Shangilia passt.

Ebenfalls zu fünft wagten wir uns an das Abenteuer „Pizza bestellen“. Als Abenteuer kann man das hier bezeichnen, weil wir mit der Zeit feststellen durften, dass niemand von uns eine passende Kreditkarte besaß, um per App zu bestellen und eine Lieferung wäre zum etwas schwer zugänglichen Shangilia heikel geworden. Daher lief es am Ende darauf hinaus, dass sich Ricardo und Jonas auf den Weg machten, um die Pizzen zu holen, wobei der Uber-Fahrer ein weiteres Hindernis darstellte. Als wir dann spätabends endlich die Pizzen genießen konnten, schmeckten sie zwar besonders gut, trotzdem wird Pizza in der Zeit hier etwas sehr Besonderes für uns bleiben.

Da wir benachbart mit den auf dem Gelände lebenden Lehrern wohnen, bekommen wir ziemlich viel von deren Kindern mit; schließlich wagen sie sich im Gegensatz zu den anderen Kindern (denen der Zutritt zum Bereich in der Nähe des Eingangstors und der Lehrerwohnungen verboten ist) häufiger auch mal bis vor unsere Haustür.

An einem Morgen war der jüngere Sohn von Teacher Martin, der etwa zweijährige Alexis, besonders mutig: während wir frühstückten (und eventuell gerade deswegen), tapste er plötzlich in unser Wohnzimmer. Man muss dazu sagen, dass Alexis sehr, sehr niedlich ist (er und sein ihm wie aus dem Gesicht geschnittener großer Bruder Ian sind außerdem ziemlich hübsch) und zu dem Zeitpunkt, zumindest mit uns, nicht wirklich gesprochen hat. Egal, was wir ihn fragten; ob er sich setzen, etwas essen oder was er generell bei uns wollte: Alexis antwortete immer mit einer von zwei Variationen eines schwer zu beschreibenden Brummens/Hicksens/Ähnlichem mit fragendem Unterton. Mit diesem niedlichen Geräusch und seinen Kulleraugen, luchste uns unser kleiner Gast der Reihe nach jeweils einen Teil unseres Frühstücks ab, bis er irgendwann so satt war, dass er sich auf Anikas Schoß setzte und kurzerhand einschlief. Nach fast zwei Stunden Mittagsschlaf machte er sich mit Anika auf den Weg nach Hause und ließ uns andere sehr gerührt zurück.

Wie wir erfahren haben, ist Kenia relativ bekannt dafür, viele Feiertage einzuführen und das auch nochmal Arbeitnehmer*innen-zuvorkommender als in Deutschland: wenn ein Feiertag auf einen Sonntag fällt, wird der Montag darauf mit zum Feiertag erklärt, zumindest insofern, als dass dann am Montag nicht gearbeitet werden muss, kein Schulunterricht stattfindet und so weiter. Einen dieser Feiertage, der noch dazu einer der wichtigsten und meist zelebrierten Feiertage Kenias ist, erlebten wir zu fünft am 20. Oktober.

Der Mashujaa-Day (Tag der Helden) brachte eine Besucher*innengruppe, so groß wie noch nie zuvor nach Shangilia. Die Angehörigen einer kenianischen Hilfsorganisation, die sich darauf spezialisiert hat, Veranstaltungen zu Feiertagen auszurichten, richteten bei uns ein den Großteil des Tages einnehmendes Bühnenprogramm aus. Zwischen Reden, Musik und den in Kenia immer überall eingebauten Gebeten wurde den kleineren Kindern zwar etwas langweilig, mit dem Verschenken von Luftballons wurden aber auch sie wieder begeisterter. Allerdings stellten unsere klugen Kinder mich damit vor eine feinmotorische Herausforderung: da sie die Ballons auch weiterhin benutzen wollten, musste ich die zu mir gebrachten mühsam aufknoten und die Luft herauslassen. Nach dem Tag habe ich gefühlt genug Übung, um das beruflich zu machen. Zwar regte ich mich ein wenig darüber auf, dass die Kinder ein weniger vielfältiges Mittagessen bekamen, trotzdem hatten wir alle einen recht schönen Tag (besonders, als zum Ende hin unsere Kinder endlich auch performen durften), der vor allem sehr aus dem Alltag herausstach.

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